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ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR PSYCHOSOMATIK IN GYNÄKOLOGIE UND GEBURTSHILFE

23. Jahrestagung der ÖGPGG

frauengesundheit@hightech.at

4.– 6. Nov. 2005, Hotel & Palais Strudlhof

Dem verständlichen Bedürfnis der Frau „Hauptsache gesund“ kommt die Medizin durch Angebote entgegen, genau diese „Gesundheit“ immer exakter zu checken, bis hin zu den Erbanlagen. Jede Schwangerschaft wird ärztlich überwacht wie eine hochriskante Angelegenheit. Die moderne Geburtsmedizin schwört auf Sicherheit durch Perfektionierung der Überwachung, aber bedeutet das dabei nicht „High tech – low touch“?

Wenn auch nicht wegdiskutiert werden kann, dass die technische Entwicklung von Vorteil ist, sie hat ihre Kehrseite: Durch Kontrollen werden neue Ängste und Sorgen geschürt. Jeder Besuch in der ärztlichen Praxis ist wie ein TÜV-Check für Mutter und Kind. Verschwindet dadurch bei vielen Frauen das Vertrauen in sich selbst, in die eigene Urteilskraft?

Die Pränataldiagnostik wird inzwischen fast allen Frauen angeboten. Wer als Arzt/Ärztin dieses Angebot unterlässt, muss sich Sorgen wegen eventueller juristischer Folgen machen. Und die Folgen für die Frau? Sie muss entscheiden, ob sie das vielleicht behinderte Kind annehmen kann. Durch medizinische Untersuchungen geraten Frauen/Paare in ethische Konflikte, die eigentlich über das hinausgehen, was Menschen entscheiden können.

Die jüngsten Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin werden das Leben zukünftiger Generationen entscheidend bestimmen. Vor allem durch die schrittweise Entkopplung von Sexualität, Befruchtung und Fortpflanzung durch die moderne Medizin ergibt sich verstärkter Handlungsbedarf sowohl in der Wissenschaft als auch in der Gesellschaft. Während die Verhütungsmittel, insbesondere die Pille, bei Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter Sexualität ohne Fortpflanzung ermöglichten, kam es nach der Entwicklung der In-vitro-Fertilisation zu einer Abkopplung der Fortpflanzung von der Sexualität.

Die jüngsten Diskussionen um die Änderungen des Fortpflanzungsmedizingesetzes in Zusammenhang mit den Verfahren der Präimplantatiosdiagnostik und des therapeutischen Klonens haben die hohe gesellschaftliche und ethische Brisanz dieser Themen erneut in den Vordergrund gestellt.

a.o. Univ. Prof. Dr. Beate Wimmer-Puchinger
Univ. Doz. DDr. Barbara Maier

 

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