Gefühle bestimmen unser Leben, unsere Persönlichkeit. Wir sind uns dessen zu wenig, oft gar nicht bewusst.
Wie allgemein in der Medizin, so auch in der Frauenheilkunde, wo Emotionen unsere Haltungen, Interaktionen mit Patientinnen sowie den Behandlungserfolg beeinflussen, sind Gefühle kaum Thema. Wir halten die Auseinandersetzung mit Gefühlen nicht für ein professionelles Anliegen.
So sind wir emotionale Analphabeten.
Stellen wir uns auf dieser Jahrestagung für Psychosomatik in Gynäkologie und Geburtshilfe der Grundfrage: Können wir unsere Gefühle und die unserer Mit- menschen verstehen, adäquat mit ihnen umgehen?
Nach der Rational Emotive Theory/Therapy sind Gefühle Annahmen, Vorstellungen, Gedanken, die körperliche Empfindungen verursachen. Gemäß dieser Definition ist Psychosomatik geradezu prädestiniert, tiefer in die Gefühlswelt von Frauen und Männern, PatientInnen, KlientInnen, aber auch ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen, Schwestern, Hebammen einzudringen.
Gefühle sind ein Anliegen von Psychosomatik und Frauenheilkunde.
In dieser Jahrestagung wollen wir aktiv versuchen, Ideen und Erkenntnisse zu gewinnen, die unser Leben, unsere Gefühle verändern – im persönlichen wie beruflichen Alltag.
Univ.-Doz. DDr. Barbara Maier Tagungspräsidentin
Präsidentin der ÖGPGG